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Nagelbettentzündung: Vorbeugung und Behandlung

Nagelbettentzündung: Vorbeugung und Behandlung

Die Nagelbettentzündung ist eine der häufigsten Infektionen am Finger. Sie wird oft von Staphylokokken verursacht. Normalerweise gehören diese Bakterien zur Mikro-Fauna deiner Haut: Sie leben dort, ohne dir zu schaden. Wenn der Erreger aber durch kleine Wunden oder minimale Verletzungen in dein Nagelbett eindringt, kann dadurch eine Entzündung zwischen Nagelwall und Nagelplatte entstehen. Herpesviren und Hautpilze können ebenso die Ursachen für eine Infektion im Nagelbett sein. Hier erfährst du, wie du Nagelbettentzündungen vermeidest und was du im Falle einer Infektion tun solltest.

Wodurch wird meine Haut anfällig für Nagelbettentzündungen?

Menschen mit trockener Haut haben häufig winzige Risse an den Fingern, die als Eintrittspforten für Bakterien oder Viren fungieren können. Maler, Friseure, Floristen oder Menschen in Pflegeberufen bekommen durch den berufsbedingten Kontakt mit Chemikalien oft rissige Hände. Auch das erhöht das Risiko für eine Nagelbettentzündung. Eine grosse Anzahl an Infektionen im Nagelbett lassen sich aber auch auf falsche Nagelpflege zurückführen. Fehler beim Schneiden der Nägel oder beim Zurückschieben der Nagelhaut können kleine Verletzungen verursachen, die sich anschliessend infizieren. Gelnägel und Shellac verhindern die korrekte Pflege der Nagelhaut. Hinzu kommt, dass sich Keime unter Gelnägeln hervorragend vermehren können. Wenn du eine Nagelbettentzündung vermeiden möchtest, solltest du die folgenden Tipps beachten.

Wie vermeide ich eine Nagelbettentzündung?

Durch regelmässige und vorsichtige Nagelpflege kannst du das Risiko einer Nagelbettentzündung stark reduzieren. Schneide niemals die Nagelhaut mit der Schere ab. Schiebe sie stattdessen regelmässig mit einem speziell dafür hergestellten Stäbchen zurück. Ausserdem solltest du dein Nagelbett mit stark fetthaltigen Cremes verwöhnen, damit sich dort keine Risse bilden.

Ebenso wichtig ist es, dass du nicht zu viel an der Aussenkante der Nagelplatte wegschneidest. Fuss- und Fingernägel benötigen den Schutz durch den Nagelfalz. Zudem entwickeln sich eingewachsene Fussnägel genau aus dem Grund, dass du sie an den Seiten zu tief ausschneidest. Aus eingewachsenen Zehennägeln kann wiederum leicht eine Nagelbettentzündung entstehen. Hier alle unsere Tipps im Überblick:

  • Bei Kontakt mit Chemikalien Schutzhandschuhe tragen
  • Bei Arbeiten mit Reinigungsmitteln Haushaltshandschuhe anziehen
  • Nagelhaut nicht abschneiden, nur zurückschieben
  • Nägel nicht zu stark abrunden
  • Nägel regelmässig pflegen
  • Gelnägel oder Shellac vermeiden
  • Nagelbetten mit reichhaltiger Creme pflegen

Wie sehen die Symptome einer Nagelbettentzündung aus?

Klassische Symptome einer akuten Nagelbettentzündung sind Hautrötung, Schwellung und Überhitzung des betroffenen Gewebes. Hinzu kommt eine gesteigerte Druckempfindlichkeit des infizierten Nagelbetts. Gelegentlich spürst du auch einen pochenden Schmerz in der entsprechenden Fingerspitze. Von der akuten Nagelbettentzündung – der Onychie – geht keine grössere Gefahr für deine Gesundheit aus. Wenn sie sich nicht zurückbildet, kann daraus aber eine chronische Nagelbettentzündung – die Paronychie – entstehen. Symptome einer chronischen Nagelbettentzündung sind ein rötlicher, blauer oder violetter Nagelfalz bei weitgehender Schmerzfreiheit. Menschen, die unter Diabetes, Neurodermitis, Durchblutungsstörungen oder Krankheiten des Immunsystems wie HIV leiden, entwickeln besonders häufig eine Paronychie.

Warum sollte eine Nagelbettentzündung nicht ignoriert werden?

Wenn die Symptome einer Nagelbettentzündung nach einigen Tagen Selbstbehandlung nicht abklingen, entsteht daraus bisweilen eine Paronychie. Der Entzündungszustand chronifiziert sich und klingt fast nie mehr vollständig ab. Auch wenn das nicht mit grossen Schmerzen verbunden ist: Eine permanente Entzündung im Körper ist nicht gut für deine Gesundheit.

Wer eine Nagelbettentzündung vernachlässigt, riskiert zudem, dass sich die Infektion ausbreitet und Eiterherde entstehen: Dieser Zustand wird „Panaritium“ genannt. Die Entzündung kann sich dabei auf Muskeln, Sehnen und Knochen ausbreiten und im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung – einer Sepsis – führen. Symptome für ein Panaritium sind neben den Krankheitsanzeichen für eine Nagelbettentzündung Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie bisweilen Übelkeit.

Welche Hausmittel eignen sich zur Behandlung einer Nagelbettentzündung?

Im Anfangsstadium spricht eine Nagelbettentzündung zumeist gut auf eine Behandlung mit Hausmitteln an. Bade den betroffenen Finger mindestens drei Mal täglich für zwanzig Minuten in einem warmen Kamillenabsud oder einer Kernseife-Wasser-Lösung – wahrscheinlich reicht das schon aus, damit die Entzündung verschwindet.

Ein weiteres bewährtes Hausmittel gegen Nagelbettentzündungen sind Umschläge mit Heilerde. Sie nimmt beim Trocknen Gift- und Entzündungsstoffe auf. Umschläge mit gewalzten Kohlblättern sollen ebenfalls Entzündungsstoffe aus dem Körper ziehen. Falls du mit der Homöopathie auf gutem Fuss stehst, kannst du zusätzlich Hypericum oder auch Belladonna in niedrigen Potenzen ausprobieren.

Was kann ich sonst noch zur Behandlung einer Nagelbettentzündung tun?

Wenn die natürlichen Behandlungsmethoden innerhalb von drei Tagen keinen Erfolg zeigen, kannst du auch noch pharmazeutische Produkte wie Betadine, Braunol, Braunosan, Braunovidon, Destrobac oder Jodoplex zum Desinfizieren des Nagelbetts verwenden. Falls ein rhythmisch klopfender Schmerz anzeigt, dass sich eventuell bereits Eiter gebildet hat, kannst du auch noch einen Versuch mit Zugsalbe wagen. Mit etwas Glück zieht die Zugsalbe den Eiter an die Hautoberfläche.

Wann muss ich wegen einer Nagelbettentzündung zum Arzt?

Du brauchst unbedingt einen Termin beim Arzt, wenn du im Verlauf einer Nagelbettentzündung Fieber entwickelst. Riskiere kein Panaritium, denn das könnte lebensgefährlich sein! Falls deine Selbstbehandlung nach spätestens fünf Tagen keine sichtbaren Erfolge gezeigt hat, ist ein Besuch beim Arzt ebenso angebracht. Wahrscheinlich brauchst du dann Antibiotika, weil dein Organismus es nicht schafft, die Infektion erfolgreich zu bekämpfen.

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